Zucht-Hummeln und Honigbienen gefährden ihre wilden Verwandten
Ein durchaus bemerkenswerter Bericht, den Eva Sprecher vom Zentralvorstand des VDRBs in der SBZ 12/2015 geschrieben und veröffentlicht hat! Das aufgezeigte Problem trifft den Nagel auf den Kopf. Frau Sprecher zeigt schlüssig und wissenschaftsbasiert auf, wie Parasiten von Zucht-Hummeln und Honigbienen auf Wildbienen übergehen können.
Schade nur, dass sie folgende Hauptprobleme in der Imkerei geschickt umschifft und mit keinem Wort erwähnt:
Die intensive Nutztierhaltung der Honigbienen, welche die Anpassungsfähigkeit der Honigbienen an ihre Umwelt (also auch an Viren und Parasiten) verhindert und dem bieneneigenen Immunsystem schadet
Die ungeschickte Arbeitsweise der konventionellen Imkerei, welche das Verbreiten von Bakterien, Viren und Parasiten unnötig begünstigt
Die zu hohe Honigbienendichte in der Schweiz, welche Krankheiten übermässig stark verbreitet
Leider geht Frau Sprecher auch nur unvollständig auf Lösungsansätze ein. Sie kritisiert richtigerweise den weltweiten Bienenhandel. Dann überlegt sie sich die Umsetzung eines Rundumschlages durch globale Regeln bei der Hygiene im Bienenhandel, was sie selbst aber als sehr schwierig umsetzbar erkennt. Ihr “Lösungsvorschlag” sieht dann folgendermassen aus: “Imkerinnen und Imker müssen sich der Relevanz des Themas bewusst werden und sich noch besseres Fachwissen über die Erkenung und Kontrolle von Infektionskrankheiten aneignen”.
Dass Frau Sprecher einen so tollen Bericht schreibt und im Abgang ihre Schlussfolgerung unreflektiert, politisch und unwissenschaftlich abfasst, ist schade. Hier wäre das Nennen wirklicher Lösungen angebracht gewesen. Nicht die Imker sind in erster Linie für die Verbesserung der Situation verantwortlich, sondern die Imkerbehördern, also apisuisse und VDRB, deren Zentralvorstand Frau Sprecher angehört.
Wir zeigen seit langer Zeit auf, wie das Problem mittelfristig und nachhaltig gelöst werden kann. Mehr zum Thema hier in diesem Vortrag, den wir kürzlich hielten: