Interpellation Nationalrat de Buman – Transparenzmangel bei Bienenbehandlungsmitteln
Eingereichter Text
Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wieso werden bei Swissmedic die gängigsten Bienenarzneimittel als nebenwirkungsfrei präsentiert, obwohl internationale Studien das Gegenteil behaupten ?
2. Wieso wird das Eidgenössische Zentrum für Bienenforschung trotz Kenntnis dieser Intransparenz seitens Swissmedic nicht aktiv und verweist auf die offizielle Zuständigkeit von Swissmedic?
3. Warum hat bis heute kein einziges kantonales Bieneninspektorat diese Intransparenz aufgedeckt und bemängelt?
4. Wie und wo können sich interessierte Imker und kantonale Bieneninspektorate ein transparentes Bild der Wirklichkeit auf Basis international vorhandenem Wissens verschaffen?
Begründung
Imker haben gemäss Tierseuchenverordnung (TSV, Art. 59) ihre Bienenvölker ordnungsgemäss zu warten, zu pflegen und die Vorkehrungen zu treffen, um sie gesund zu erhalten.
Die zuständigen Behörden (Eidg. Zentrum für Bienenforschung, Bundesamt für Veterinärwesen) und der Dachverband Apisuisse leiten daraus ab, dass die Varroamilbe aktuell mit Ameisen- und Oxalsäurebehandlungen bekämpft werden muss und fordern die Imker mit Nachdruck zur fachgerechten und routinemässigen (als nicht befallsorientierten) Ausführung dieser Behandlungen auf. Swissmedic autorisiert die empfohlenen Behandlungsmittel.
Swissmedic erwähnt zum Beispiel bei Ameisensäure, dass “bei Beachtung der Anwendungsempfehlungen keine Nebenwirkungen bekannt” seien. Imker aber kennen mehrere, direkt sichtbare Nebenwirkungen solcher Behandlungen. So zum Beispiel den Verlust einer ganzen Generation an Bienenbrut bis hin zu Königinnenverlusten. International anerkannte Studien zeigen harte und direkte Auswirkungen wie zum Beispiel den biologischen Zelltod an der Bienenbrut. Das Vorhandensein weiterer, teilweise noch unerforschter Nebenwirkungen, kann unschwer und mit grösster Sicherheit vermutet werden. Was die Bienenbrut direkt schädigt und bei geringster Üeberdosierung zu einem Königinnenverlust führt, dürfte auch der adulten Biene und mit Sicherheit dem Superorganismus der Biene schaden.