18:00 – 20:15 (Genf – Zürich)
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Die Vielfalt der Bestäuber geht in alarmierendem Tempo verloren. Eine der Hauptursachen für diesen Verlust ist die veränderte Flächennutzung durch die Ausweitung der konventionellen Landwirtschaft und Viehzucht. Bewirtschaftungspraktiken wie Monokulturen und der intensive Einsatz von Agrochemikalien verringern die Zahl der Pflanzen-, Vogel-, Bienen- und anderer taxonomischer Gruppen und erhöhen gleichzeitig die relative Häufigkeit (Dominanz) einer oder einiger weniger kultivierter und wilder (z. B. Unkraut-) Arten. Angesichts der Tatsache, dass ca. 40 % der Landoberfläche von Ackerbau und Viehzucht eingenommen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern, ohne die Vielfalt der Bestäuber zu zerstören. Hinzu kommt der Wert, der durch ihre ethische und spirituelle Dimension und den potenziellen Nutzen für künftige Generationen entsteht.
Alexandra Klein wird zunächst erläutern, warum die Bestäubervielfalt für die Bestäubung der Lebensmittel, die wir essen, wichtig ist, und uns einen kurzen Eindruck von der wunderbaren und dringend benötigten Vielfalt der Bienen vermitteln.
Lucas Garibaldi wird aufzeigen, wie die konventionelle (industrielle) Landwirtschaft die Bestäubervielfalt verringert, und Maßnahmen vorstellen, die Erzeuger, Verbraucher, Politiker und Wissenschaftler ergreifen können, um die Bestäubervielfalt wiederherzustellen. So können die Erzeuger beispielsweise Bewirtschaftungspraktiken innerhalb und außerhalb der Anbauflächen anwenden, um die Blüten- und Nistressourcen und damit die Abundanz und Vielfalt der Bestäuber zu erhöhen. Darüber hinaus können die Verbraucher ihre Ernährungsgewohnheiten ändern, Abfälle reduzieren und Lebensmittel in kleinem Maßstab produzieren, um nur einige Beispiele zu nennen.
Lucas und Alexandra kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass eine einzige Strategie nicht ausreicht, um das Dilemma der Nahrungsmittelproduktion und der Erhaltung der Artenvielfalt zu lösen. Um die Vielfalt der Bestäuber und ihre wichtigen Dienste zu erhalten, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der die gesamte Gesellschaft einbezieht, da wir kurz vor dem Kipppunkt stehen, an dem die Funktionen und Dienste zusammenbrechen werden.
Dr. Lucas Alejandro Garibaldi: Wie Honigbienen und Wildbestäuber von durchdachten Agrarlandschaften profitieren
Lucas Garibaldi ist Professor an der Nationalen Universität von Río Negro (UNRN) und Direktor des Forschungsinstituts für natürliche Ressourcen, Agrarökologie und ländliche Entwicklung (IRNAD – UNRN). Er studierte Agraringenieurwesen an der Universität von Buenos Aires (UBA), spezialisierte sich auf Ökologie und zog nach seinem Abschluss nach Bariloche. Als er seine Karriere als Wissenschaftler begann, wollte er sich mit Themen beschäftigen, die noch nicht ausreichend erforscht waren. Seine Arbeit konzentriert sich darauf, neue Wege zu finden, um Lebensmittel zu produzieren, ohne die Umwelt zu zerstören und die Artenvielfalt zu fördern. Kürzlich wurde er mit dem Incentive Award der Bunge y Born Foundation für seine Beiträge auf dem Gebiet der Ökologie ausgezeichnet. Außerdem erhielt er 2007 den Houssay Award für seinen Beitrag zu Umweltwissenschaften und -technologien und 2015 den Incentive Award der National Academy of Exact, Physical and Natural Sciences.
Zugehörigkeit: National University of Río Negro (UNRN); Research Institute on Natural Resources, Agroecology and Rural Development (IRNAD – UNRN)
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Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein: Bienen, Pestizide und Blütenressourcen: Forschung im Halbfeldversuch
Alexandra-Maria Klein ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg in Deutschland. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Biodiversität und Ökosystemfunktionen, die durch Makroorganismen vermittelt werden, z.B. Bestäubung, Herbivorie, Samenausbreitung, Samenraub und Parasitismus von Insekten. 1998 begann sie mit der Erforschung der Bedeutung der Insektenbestäubung für Kaffee in Indonesien. Ihr Ziel ist es, die Auswirkungen globaler Umweltveränderungen und Ungewissheiten auf die Beziehung zwischen biologischer Vielfalt und Ökosystemfunktionen zu verstehen.
Zugehörigkeit: Nature Conservation and Landscape Ecology at the University of Freiburg in Germany
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