Trachtlücken, also Zeiten, in denen Bienen fast keinen Nektar finden können, wirken sich äusserst ungünstig auf die Entwicklung von Honigbienenvölkern und auf andere Insektenarten ganz allgemein aus.
Die wohl einschneidenste Trachtlücke entsteht gegen Mitte / Ende Mai nachdem die Felder gemäht wurden und die Obstbäume verblüht sind. Aber ganz allgemein finden Bienen über grosse saisonale Zeitabschnitte grüne Wüsten vor. Dies einerseits der Überdüngung wegen. Andererseits des viel zu regelmässigen Mähens.
André Wermelingers Projekt der Naturwiese auf seinem eigenen Grundstück hat wesentlich länger gedauert, als er sich das jemals hätte vorstellen können. Nach 15 Jahren ohne Dünger und unter jährlichen Aufwänden zur Verbreiterung der Blütenvielfalt sind nun erstmals Resultate ersichtlich. Resultate, die sich ohne weiteren Zeitaufwand von selbst halten und somit als natürlich zu bezeichnen sind. Aktuell wird nur noch gemäht. Der erste Schnitt gemäss dem Spezialisten für Wildblumenwiesen, zwischen dem 5. und dem 20. Juni, der zweite Schnitt Ende Sommer. Das geschnittene Gras wird 3 Tage auf der Wiese ausgereift, getrocknet und zum Absamen mehrmals bewegt.
So sieht einer der neuen Abschnitte aus. Es summt und es brummt! Im Hintergrund eine Klotzbeute mit Bienenvolk.
Zum Vergleich, die Wiese 20m daneben mit derselben Exposition. Diese Grundstück wird vom Nachbarbauern seit einigen Jahren extensiv bewirtschaftet. Der Steuerzahler bezahlt dafür dem Landwirt Subventionen. Nur, es ist völlig nutzlos und für Insekten eine grüne Wüste!
Natürlich kann auch der Gemüsegarten blühen und trotzdem gleichzeitig einen hohen Ertrag an Gemüse liefern. Auch hier summt und brummt es zwischen dem angebauten Gemüse. Ebenso werden bewusst einige Gemüse nicht geerntet und blühen aus. Nachfolgend ein paar Eindrücke von André Wermelingers Garten.
Interessant ist der Kommentar eines Nachbarn: “Seit Du das Grundstück besitzt und bewirtschaftest, leben hier beträchtlich mehr Insekten”.