Text und Fotos von Ante Hamersmit

Frühlingsaktivitäten der Wildbienen und Honigbienen
Der Frühling ist nun endlich vollends erwacht. Der Pollen der Saalweide wurde von den Bienen bereits abgeholt und die Kirsche steht in voller Blüte. In unserer süddeutschen Streuobstwiesen-Kulturlandschaft sind nämlich die Kirsch- und Apfelbäume die optisch prägenden Baumarten. Dieses Meer an Blüten mobilisiert nicht nur meine Kräfte, sondern auch die der Bienen. Die hübschen Mauerbienen tummeln sich vor den Insektenhotels und gehen der wohl schönsten Nebensache der Welt nach. Oder zumindest fast – vorher kommt es nämlich bei den Männchen zu einem wilden Handgemenge, um die etwas später schlüpfenden Damen für sich zu erobern. Nimmt man sich etwas Zeit, dieses Spektakel zu beobachten, erkennt man, dass sich dort regelrechte Dramen mit unterschiedlichem Ausgang abspielen. Ein kurzes Impressionsvideo gibt es auf Youtube. Link YouTube
Königinnen in Höchstform
Doch auch bei den Honigbienen gibt es ordentlich Bewegung, meist gut versteckt im Beuteninneren. Die Völker legen ordentlich Brut an und die ersten Drohnen schlüpfen bereits. Die Königinnen laufen nun zu Höchstformen auf. Die Literatur spricht von bis zu 2000 Eiern pro Tag, die eine einzelne Königin legen kann. Ich muss gestehen, ich habe sie noch nie gezählt, aber die kleinen weißen Stifte in den mittlerweile dunkler gewordenen Waben zu sehen ist ein befriedigendes Gefühl. Mein Herz würde Saltos schlagen, wenn da nicht mein Sorgenkind wäre…
Sorgenkind Weißenseifener Hängekorb
Im Weißenseifener Hängekorb, meiner Herzensbeute, befindet sich ein kleines, aber feines Völkchen, welches den Winter glücklicherweise überlebt hat. Dieses hängt nun aber in den Seilen. Das Brutnest sieht gut aus, die Bienenmasse ist aber viel zu gering. Sie fliegen kaum aus, um Futter zu holen und somit sind die Futterzellen leer. Ich versorge sie notgedrungen über einen Futterteig, was sich angesichts der überwältigenden Blütenpracht falsch anfühlt. In einer klassischen Beute würde ich sie nun einengen und Füttern, in dieser Kunstform geht das nicht so einfach. Nun kommen tiefgreifende Fragen hoch: lasse ich die Bienen in dieser Beute und warte ab, ob sie sich fangen, oder greife ich stark ein und ziehe sie in eine konventionelle Beute um? Eine Frage, deren Beantwortung ich aktuell noch um ein paar Tage aufschieben kann. Egal wie, wohl wird es mir damit nicht gehen.







DIY Bienenstand bauen: Anleitung für einen überdachten Bienenunterstand
Wie im letzten Beitrag des Imkerkalenders bereits angekündigt, hatte ich ein Projekt in der Pipeline, das ich seit einer ganzen Weile in meinen Gedanken mit mir herumgetragen hatte: ich wollte einen durch- und überdachten Bienenstand bauen. Nach ein paar Protoytpen mit dem Holzspielzeug meiner Kinder, einem CAD Entwurf und einer Großbestellung im Globus Baumarkt ging es endlich los. Übrigens, danke nochmal für die tolle Unterstützung.
Etwas nervös und zeitlich limitiert ging es ans Werk: Grasnarbe entfernen, Einschlaghülsen einklopfen, Einschlaghülsen wieder ausgraben (weil an falscher Stelle eingeklopft), Grundbalken positionieren, Verbindungsbalken montieren, Etagen einfügen, Zeckenstich abwehren, Dach montieren, Dach versetzen (weil es doof aussah), Dach richtig platzieren, abnehmbare Seitenwände anbauen und die zweite Zecke aus dem Körper ziehen.
Rund 2 Tage später stand er da: mein eigener, überdachter, nahezu gut durchdachter Bienenstand mit Aufbewahrungsmöglichkeit. Stolz schaue ich auf das Ergebnis zurück und verdränge, dass ich noch Türen montieren, das Holz bestreichen und die Warré Beuten vorbereiten muss, denn die neuen Völker kommen bald. Aber das ist genug Stoff für den nächsten Beitrag im Imkerkalender.




Liebe Grüße,
Ante
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Frühere Beiträge des Imkerkalenders 2025 mit Ante Hamersmit finden Sie hier:
Frühere Beiträge des Imkerkalenders 2024 mit André Wermelinger finden Sie hier:
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Januar – Februar: Retrospektive und Planung der neuen Bienensaison
-
März: Vorbereitung der neuen Bienensaison und Sicherstellen der Futterversorgung
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August: Wie beeinflussen Standort und Bedingungen die Gesundheit der Bienenvölker im Hochsommer?
- Imkerkalender September: Herbstgedanken und Jahresrückblick eines naturnahen Imkers


