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Die Honigbiene – ein vergessenes Waldinsekt erhält eine neue Chance!
Im Herbst 2021 wurde unter der Leitung von FreeTheBees ein Lehrgang zur Zeidlerei, eine Bienenhaltungsmethode aus dem Mittelalter, in Vaulruz FR organisiert.
Unser Geschäftsleiter André Wermelinger betreute in Begleitung von zwei Spezialisten über 15 Teilnehmer aus allen Altersgruppen bei der Erstellung von Klotzbeuten und Zeidlerhöhlen in Bäumen. In den Jahren zuvor wurde das Gebiet mit der Pflanzung von Honigbäumen, dem Anlegen einer Blumenwiese und vielen Naturschutztätigkeiten stark aufgewertet. In unseren Bulletins sind hierzu bereits spannende Artikel erschienen.
Es ist uns sehr wichtig, dieses Wissen durch unsere Kursangebote, aber auch Führungen und Besichtigungen vor Ort weiterzugeben. Denn in unseren Wäldern gibt es immer weniger alte Bäume, die natürliche Baumhöhlen beherbergen können. Die Honigbiene findet dort keine oder nur wenige Plätze, an denen sie überleben kann. Dieses Wissen weiterzugeben bedeutet, die Schaffung von Baumhöhlen zu ermöglichen, um sowohl der Natur als auch den Bienenvölkern zu helfen. Das FreeTheBees Projekt «Baumhöhlen» hat das Ziel über 300 Baumhöhlen oder Nistkästen für Bienen und deren Symbionten zu erstellen. Helfen auch Sie mit unsere Natur für unsere Enkel in einem lebenswerten Zustand zu erhalten – das ist unsere wichtigste Verantwortung.
Im Herbst 2022 wurde ein 2. Lehrgang von unserem Verein organisiert: «Kampf gegen die Varroa-Milbe: Workshop zum Bau von Lebensräumen für den Stratiolaelaps scimitus.»
Am Wochenende des 22. und 23. Oktober kamen 9 Personen zusammen, um durch praktische Übungen zu lernen, wie man einen Lebensraum für die Stratiolaelaps scimitus, eine varroafressende Milbe, schafft. Es war Abenteuer pur, gemeinsam draussen in der Natur zu sein, zu essen, zu übernachten, zu bauen und zu basteln, bei Wind und Kälte.
Die Stratiolaelaps scimitus ist eine winzige (0,5 mm) bodenbewohnende Raubmilbe, die die ersten Zentimeter des Bodens besiedelt und auf Kosten von kleinen Arthropoden und/oder Milben – einschliesslich der Varroa-Milbe – lebt oder, wenn diese fehlen, Pflanzenreste und andere organische Überreste nutzt. Ihr Appetit und ihre Lebensweise haben einige Imker zu der Idee inspiriert, ihr einen Lebensraum unter den Bienenstöcken zu schaffen.
Die Milbe muss in der Lage sein :
- in einer für sie geeigneten Umgebung zu leben (Kompost oder Waldhumus) und
- eine leicht zugängliche Nahrungsquelle zu finden.
Der Workshop bestand darin, verschiedene Arten von Habitaten zu erstellen, die unter jedem Bienenstock integriert werden können: Warré, Waldlicht und natürlich der SwissTree, ein von FreeTheBees erstellte Baumhöhlensimulationen.
Bienen zu beherbergen ist eine Sache, eine Umgebung zu schaffen, in der sie zu jeder Jahreszeit gut überleben können, ist von entscheidender Bedeutung. Zu diesem Zweck wurden auf der Wiese Bäume gepflanzt und eine Blumenwiese angelegt.
In unseren Breitengraden macht die intensive Landwirtschaft unseren Bienen das Leben schwer.
Denn abgesehen vom Frühling mit der Blüte der Obstbäume als wichtige Quelle für Nektar und Pollen, kann der Rest des Jahres schwierig sein. Die Landwirtschaft im Mai rasiert die Landschaft, die Blumen verschwinden innerhalb kurzer Zeit. Neben der in grossen Mengen ausgebrachten Gülle und dem Mangel an Biodiversität ist für die Bienen diese «Honiglücke» eine Katastrophe. Dieses Fehlen ist gleichbedeutend mit einer Hungersnot und somit mit Sterblichkeit. Die Biene ist ein biologischer Indikator für die lokale Natur.
Daher ist es wichtig, honigsüsse Arten zu pflanzen oder zu säen, um diese Zeiten zu überbrücken.
Das Grundstück, auf dem dieser Parcours stattfinden soll, wird durch die Anpflanzung von Bäumen wie Linden, Kastanien und Seifenbäumen nach und nach zu einem bienenfreundlichen Ort. Auch ein Waldgarten wird angelegt.
Das Projekt
Die Geschichte der Bienenzucht ist eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden. Seit Jahrtausenden werden Honigbienen von den Menschen wegen ihrer Produkte wie Wachs und Honig gezüchtet. Das Leben in einem Bienenstock ist faszinierend: Die komplexe soziale Organisation sollte uns als Vorbild für unser Leben dienen, genauso wie uns die Gesundheit eines Bienenvolkes die unberührte heimische Natur bewusst macht! Lassen wir möglichst viele Menschen, vor allem unsere Kinder, in den Genuss dieser Faszination kommen und führen wir sie in die innere Welt der Bienen ein. Wir möchten das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Honigbiene als ein ohne menschliches Zutun lebendes Insekt in der Natur fast ausgestorben ist und in der konventionellen Imkerei intensiv behandelt wird. Das Bewusstsein für die natürlichen Prozesse im Bienenstock ist entscheidend, um echte Lösungen gegen das Bienensterben zu erkennen.
Observatorium – Pavillon
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, die hochgradig faszinierende Welt der Bienen für ein breites Publikum sichtbar, fühlbar und erfahrbar zu machen.
Seit einiger Zeit sind Honigbienen regelmässig mit traurigen Schlagzeilen in den Medien vertreten. Das Bienensterben ist zu einem Thema für die breite Öffentlichkeit geworden.
Doch nur wenige haben jemals die Gelegenheit gehabt, in einen Bienenstock hineinzuschauen. Kaum jemand hat je einen Schwarm Honigbienen beim Abflug, beim Fliegen oder beim Verweilen in einer Traube, die an einem Ast hängt, beobachten können. Und kaum jemand hat einen objektiven und umfassenden Überblick über die Faktoren, die zum Tod der Bienen führen.
Ein Bienenvolk und seine Vitalität zeigen uns unmittelbar und direkt den Zustand der umgebenden Natur (Pflanzenvielfalt, Umweltgifte, etc.). Der Vergleich der Entwicklung eines in der Natur aufgewachsenen Bienenvolkes mit einem Bienenvolk aus der konventionellen Imkerei zeigt uns, wie stark sich die Einflüsse des Imkers auf die Natur auswirken. Das Bewusstsein für die Unterschiede zwischen der unberührten Natur und den vom Menschen beeinflussten Prozessen in einem Bienenvolk ist die Grundlage für mögliche Verbesserungen in der Zukunft.
Ermöglichen wir möglichst vielen Menschen, insbesondere unseren Kindern, diese Faszination für die Bienen in sich aufzunehmen und sie in die innere Welt der Bienen einzuführen. Das Bewusstsein für die natürlichen Vorgänge im Bienenstock ist entscheidend, um echte Lösungen gegen das Bienensterben zu erkennen.
Der SwissTree Observer, eine von FreeTheBees erstellten Baumhöhlensimulationen, ermöglicht die Beobachtung der Kolonie durch ein Plexiglas.
Der Besucher öffnet die Doppeltür und kann die Bienen dabei beobachten, wie sie sich um das von ihnen gebaute natürliche Gebilde herumtummeln. Die Bienen entscheiden selbst, wie die Wachswabe gebaut wird. Es wird nur eine minimale innere Struktur angeboten, um zu verhindern, dass eventuelle mit Honig gefüllte Wachswaben reissen.
Moderne Beobachtungstechnik
Mit Webkameras kann man das Innere und Äußere des Bienenstocks und des Schauhauses beobachten. Im Inneren des Kastens wird mit Endoskopkameras und mit Lichtwellenlängen gefilmt, die für die Bienen unsichtbar sind. So können die Bienen in der Dunkelheit des Bienenstocks ohne Störfaktoren beobachtet werden. Im Freien wird zum einen das Flugloch und zum anderen der gesamte Beobachtungspavillon gefilmt. Durch das Flugloch kann man den direkten Flug beobachten, durch die etwas weiter entfernte Kamera die ausfliegenden Schwärme oder den Hochzeitsflug. Die Kameras sind alle so angebracht, dass niemand (Besucher, Imker usw.) versehentlich fotografiert wird (Datenschutz).
Eine sogenannte Bienenstockwaage misst elektronisch das Gewicht des Bienenstocks und übermittelt die Gewichtsveränderungen an einen zentralen Server. So kann man sehen, wie sich das Bienenvolk entwickelt, einschließlich der Ernten (Honig, Pollen usw.). Wenn ein Schwarm abfliegt, verlassen 2 kg Bienen in wenigen Sekunden/Minuten schnell die Kiste. Die Waage bemerkt diesen ungewöhnlichen Gewichtsverlust und löst einen Alarm aus. Personen, die sich vorher im Internet registriert haben, erhalten sofort eine Alarm-SMS und können über das Internet und die angeschlossenen Kameras beobachten, was genau im Bienenstock passiert.