Alternative Varroa Behandlung
Die optimale und nachhaltige Varroabekämpfung gibt es nicht. Jede bekannte Methode erzeugt eine Nebenwirkung in die eine oder andere Richtung. Wir empfehlen deshalb, sowohl die Bienenhaltung, als auch die Varroabehandlung zu diversifizieren. Das sieht konkret folgendermassen aus:
- Varroabehandlung auf Basis ätherischer Öle für die naturnahe Bienenhaltung. Der Schwarmtrieb dient als Basis und Thymol als Behandlungsmittel während der Brutpause: Alternatives Varroa Bekämpfungskonzept
- Für die extensive Honigimkerei, wo Schwärme seltener und verzögert abgehen, die komplette Brutentnahme nach Dr. Ralph Büchler. Es handelt sich hier um eine Methode, welche vollständig ohne Chemie auskommt: Vollständige Brutentnahme
- Weitere Methoden, basierend auf dem ätherischen Öl der Niederen Scheinbeere (Gaultheria procumbens), auch Wintergrün oder (rote) Teppichbeere genannt und auf Basis von Extrakten verschiedener Pilzmyzelien. Aktuell schriftlich nur in Form eines Vortrages unseres wissenschaftlichen Beirates Dr. Daniel Favre veröffentlicht.
«Alles, was die Varroamilbe hindert, verzögert nur das gewünschte Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit», sagt Dr. David Heaf, ein engagierter Imker aus England. Wie verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, ist die westliche Honigbiene durchaus in der Lage, mit der Varroamilbe in einem Gleichgewicht leben zu können.
Schriftlichen Aussagen vom Zentrum für Bienenforschung in Liebefeld zufolge, ist es kaum denkbar, die Milbe in der Schweiz jemals wieder eliminieren zu können. Zudem fehle gerade der Behandlungen wegen der notwendige Druck auf die Bienen, sich den Milben anpassen zu müssen.
Unserer Meinung nach würde der Parasit (Varroamilbe) eine absurde Strategie verfolgen, wenn er seinem Wirt (Biene) ernsthaft gefährlich werden könnte. Die Milbe würde sich selbst eliminieren.
Die wissenschaftliche Faktenlage lässt vermuten, dass die Varroa weder externes Problem, noch Ursache fürs Bienensterben ist. Das Varroa Problem ist hausgemacht! Wir züchten unter Umständen in der gängigen Imkerei mit unserer aktuellen Varroa Bekämpfungsstrategie eine Art Super-Varroa, die es so in der Natur gar nicht gäbe, wie Studien von Prof. Dr. T. D. Seeley aus dem Arnot Forest (U.S.A) aufzeigen. Zudem schwächen wir die Bienenvölker mit den derzeitigen «Bienenarzneimitteln» wie synthetische Pestizide, Ameisen- und Oxalsäure und auch mit Thymol. Die organischen Säuren, die auch in der biologischen Honigimkerei angewendet werden dürfen, sind zwar für den menschlichen Honigverzehr unbedenklich, stellen aber harte Säureattacken gegenüber dem Bienenvolk dar. Unter anderem berichtet die Wissenschaft von biologischem Zelltod an der Bienenbrut. Und was das Kind vernichtet, dürfte auch die Eltern und insbesondere die mehrere Jahre lebende Königin schädigen oder zumindest schwächen.
Völlig unbehandelte Völker sind wichtig für die Anpassungsfähigkeit der Honigbiene an aktuelle Bedingungen. Gemäss mehrerer Versuche mit teilweise wissenschaftlichem Hintergrund haben unbehandelte Völker immerhin eine Überlebenschance von ca. 30%! Es stimmt somit nicht, dass ein unbehandeltes Volk dem Tode geweiht ist, wie man immer wieder mal hört.
Die Herleitung dieser sehr grob zusammengefassten Aussagen können dem Konzept Zeitgemässe und zielgerichtete Imkermethoden in voller Ausführung und wissenschaftlicher Hinterlegung entnommen werden.