Wir übernehmen Verantwortung und packen an!

Wissenschaftlicher Beirat

Hugo Bucher
Prof. Dr. Paläontologie
Paläontologe
Mitinitiant FREETHEBEES Westschweiz

Hugo Bucher wird neu im wissenschaftlichen Beirat von FREETHEBEES Einsitz nehmen. Er ist Professor am Paläontologischen Institut an der Universität Zürich sowie dem Department Erdwissenschaften der ETH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist das Massenaussterben, wozu er als Paläontologe hunderte von Millionen Jahre zurückgeht um daraus Schlüsse auf die Art der Erholung oder die Diversität zu ziehen. Einen Bericht zu diesem Thema aus dem Jahr 2013 betitelte er mit „Das unaufhörliche Ballett der Arten“, denn man schätzt, dass 99% der insgesamt durch biologische Evolution entstandenen Arten wieder verschwunden sind. Ein spannendes Thema für Bucher ist auch die Forschung darüber, wie Arten mit der globalen Klimaveränderung – die für Bucher vor allem Vulkanausbrüchen sowie assoziierten extremen Klimaschwankungen zuzuschreiben sind – sowie der Umweltverschmutzung umgehen.

Zu FREETHEBEES gelangte er aufgrund einer „Diskussion“ mit einem Walliser Bieneninspektor, denn Bucher imkerte ohne Rähmchen. Ein Bekannter erzählte ihm von FREETHEBEES worauf er sich mit André Wermelinger traf. Aus diesem Treffen resultierte nicht nur, dass Bucher neu im wissenschaftlichen Beirat sitzt, sondern auch das Entstehen einer Westschweizer FREETHEBEES Gruppe.

Hugo Bucher besitzt derzeit zwei Völker in Baumstämmen; diese Art der Bienenhaltung hat es ihm besonders angetan und war auch der Auslöser vor einem Jahr, sich mit Bienen zu beschäftigen. Es sei ein „Coup de foudre“ gewesen, als er das erste Mal eine Baumhöhle mit Bienen gesehen habe. Er las daraufhin Bücher von Henri Giorgi, der viel über diese alte Tradition geschrieben hat – eine Tradition, die noch heute an wenigen Orten zu finden ist, etwa im französischen Zentralmassiv. Die Philosophie Bienen zu „begleiten“, ganz ohne Chemie, Rahmen, Kisten und Produktionsziele, sprach ihm aus dem Herzen. Bucher „geniesst“ seine Bienen, wie er selber sagt, und er ist fasziniert von der Honigbiene, der „selbstorganisierten“ Architektur der Waben wie auch der Evolution sozialisierender Insekten. Er sieht seinen Auftrag darin, Bienen zu helfen und sie besser zu verstehen, aber auch einfach Freude an ihnen zu haben. „Es ist etwas Wundervolles, neben einem Honigbienenvolk eine Siesta zu halten“, meint er schmunzelnd.

Mehr zu Hugo Bucher finden sie hier

Mathias Binswanger
Allg. Wirtschaftswissenschaften, HSG
Dr. rer. pol., Uni Kassel
Professor für Volkswirtschaftslehre

Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Er war Gastprofessor an der Technischen Universität Freiberg in Deutschland, an der Qingdao Technological University und der Lanzhou University in China und an der Banking University in Saigon (Vietnam). Binswanger ist Autor von zahlreichen Büchern und Artikeln in Fachzeitschriften und in der Presse. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Makroökonomie, Finanzmarkttheorie, Umweltökonomie sowie in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Glück und Einkommen. Mathias Binswanger ist auch Autor des 2006 erschienenen Buches Die Tretmühlen des Glücks, welches in der Schweiz zum Bestseller wurde. Es folgten weitere. Sein neustes Werk ist: Der Wachstumszwang – Warum die Volkswirtschaft immer weiterwachsen muss, selbst wenn wir genug haben (2019). Gemäss dem Ökonomen-Ranking der NZZ im Jahr 2019 gehört Mathias Binswanger zu den fünf einflussreichsten Ökonomen in der Schweiz. www.mathias-binswanger.ch

Drei Fragen an Mathias Binswanger – drei Antworten:

  1. Welches sind Ihre Beweggründe bei uns mitzumachen?
    Der Erhalt der Honigbiene ist zentral für die Biodiversität und das Funktionieren der Ökosysteme.
  2. Welche Ziele setzen Sie sich für FTB als wissenschaftlicher Beirat?
    Der Honigbiene wieder die ihr gebührende Stellung in der modernen Gesellschaft einräumen.
  3. Wo wollen Sie Schwerpunkte setzen?
    Letztlich gehört die Honigbiene mit ihren Tätigkeiten zu den multifunktionalen Leistungen der Landwirtschaft. Die Frage ist, wie dies richtig erfasst werden kann.

Daniel Favre
Dr. phil. nat.

Biologe, Lehrer und Imkerberater im Kanton Waadt

1990 absolvierte er sein Diplom als Biologe an der Universität Lausanne und schloss 1993 seine Doktorarbeit an der Universität Bern ab. An der McGill-Universität in Montreal studierte er von 1995 bis 1997 die Proteinsynthese während seines Postdoc-Aufenthaltes. Anschliessend spezialisierte er sich auf in-vitro-Infektionen von Leberzellen mit Hepatitis-B- und C-Viren im Rahmen von Forschungsarbeiten, die von 1998 bis 2007 am Universitätsspital Genf, am Institut National de Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) in Lyon und am Universitätskrankenhaus Zürich durchgeführt wurden. Seine an der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne durchgeführten akademischen Forschungen waren die Herstellung von Zellextrakten, die die In-vitro-Synthese von Proteinen durch Extrakte aus Zellen, die in Bioreaktoren gewachsen sind, ermöglichen.

Seit 2009 ist er Bienenhirte und Imkerrat im Kanton Waadt. Er untersucht individuell den Einfluss von Mobilfunkwellen auf das Verhalten der Bienen (Induktion des Spin-off-Signals).

Derzeit ist er Nachschullehrer.

Hartmut Jungius
Dr. rer. nat.
Biologe, Geograf
Natur- und Umweltschutzprojekte

Hartmut Jungius war von 1970 bis 2004 für die UNESCO, den WWF und die IUCN im Natur- und Umweltschutz tätig. Er studierte Biologie und Geographie an den Universitäten Kiel und Pretoria. Nach einem längeren Aufenthalt in Bolivien (Planung von Schutzgebieten) für die UNESCO und seiner Promotion, über ein biologisches/ökologisches Thema im Krüger Nationalpark (Südafrika) , wurde er 1970 Leiter der Naturschutzabteilung des WWF-International und hier für die Planung und Umsetzung des weltweiten Naturschutzprogramms verantwortlich.

1978 wechselte er zur IUCN, wo er für die Projektarbeit und später für die Regionalabteilungen und Mitgliedsverbände zuständig war. 1985 übernahm er im WWF-International, das Europareferat, und 1991 die Geschäftsführung im WWF-Deutschland. Von dort gestaltete er massgeblich die Öffnung und das Engagement der WWF Familie nach Ost-Europa und Zentralasien, ein Programm, das er dann von 1996 bis 2004 als Direktor für Osteuropa und Zentralasien im WWF-International auch umsetzte. Im Ural wurde er mit der Zeidlerei vertraut und brachte sie von dort nach Polen.

Hartmut Jungius hat weltweit praktisch im Naturschutz gearbeitet. Darüber hinaus ist er Mitglied der IUCN Kommission für Schutzgebiete (WCPA). Seit 2004 ist er ehrenamtlich in Vorständen und als Berater für Natur- und Umweltschutz, in Europa und Asien, bei verschiedenen NGOs engagiert.

Frank Krumm
Dr. sc. nat.
Forstwissenschaftler
Senior Researcher, Landwirt

Frank Krumm studierte Forstwissenschaften an der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften in Freiburg im Breisgau (Deutschland). Nach einem Aufenthalt an der Escuela Técnica Superior de Ingeniería Agronómica y de Montes in Cordóba (Spanien), promovierte er am WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos (Schweiz), zum Thema «natürliche Dynamik in subalpinen Gebirgsfichtenwäldern».

Heute arbeitet er für das Europäische Forstinstitut (EFI) und bearbeitet in verschiedenen Projekten Themen zu Biodiversität im Wald und zur natürlichen Dynamik in Wäldern. Dabei geht es in erster Linie um die Integration naturschutzrelevanter Aspekte in bewirtschaftete Wälder Europas, auf praktischer und auf politischer Ebene.

Daneben betreibt er eine kleine Landwirtschaft und vermarktet regionale Obst-Spezialitäten aus eigener Herstellung. In den hauseigenen Obstgärten stehen mehrere Bienenvölker und seit kurzem auch eine Klotzbeute. Es ist ihm wichtig, den Kunden zu vermitteln, dass Konsumverhalten einen direkten Einfluss auf die Landschaft und somit auf die unmittelbare Umwelt hat. Diese Tätigkeit geschieht in kleinem Massstab und ergänzt sich somit mit seinem Hauptberuf, der zwischen Forschung, Wissenschaft und Praxis vermitteln soll, was aber meist in grossem Massstab geschieht.

 

Przemysław Nawrocki
Dr. sc.nat.
Biologe
Fluss- und Feuchtgebietsökologie, WWF Poland

Biologe, Experte für Fluss- und Feuchtgebietsökologie, Vogelstudien and Naturschutz. Przemek Nawrocki hat einen Magister von der Universität von Poznań und einen Doktortitel von der Universität von Gdańsk University (Polen) inne. Seit 1997 arbeitet er für den WWF in Polen. Eingebunden in diverse Projekte zur Erhaltung der Ökosysteme von Feucht- und Waldgebieten, verbindet er den Schutz der Natur mit lokalen Wirtschaftsbedürfnissen, ökologischer Schulung und der Ausgestaltung der Umweltpolitik Polens. Er war einer der Initianten bei der Wiedereinführung der Zeidlerei in Polen. In seiner Freizeit schnitzt er gern Vögel aus Holz und zeichnet wildlebende Tiere für Illustrationen.